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Stand: 11.11.2021

Pressemitteilung

Heimkinder bauen ein Nest


Z.Zt. leben 18 Kinder und Jugendliche, die aus Afghanistan, Eritrea, Äthiopien, Somalia und dem Kongo geflohen sind, in der Kinder- und Jugendhilfe Haus Carl Sonnenschein.

Wir sind in einem Park. Grüne Wiesen und große Bäume strahlen Ruhe aus. Wir blicken applaudierenden Menschen über die Schulter und sehen junge Menschen erhoben auf etwas geflochtenem Holzreisig stehen. Diese tragen alle weiße Sommerkleidung. Bei genauerem Hinschauen erkennt man unterschiedliche Nationalitäten. Einige von ihnen klatschen in ihre Hände. Hinter den weiß Gekleideten kann man braune nachgebaute Federn und einen Schwanenhals aus einer braunen Stahlplatte erkennen.
"Herren im Bad" und "Der sprechende Hund"
Foto: C. Scharf Caritasverband Fulda

Vor dem Hintergrund der immer größer werdenden Flüchtlingswelle wurde im Januar 2012 ein eigener Teilbereich für minderjährige Flüchtlinge, die ohne ihre Eltern nach Deutschland eingereist sind, die Außenwohngruppe Fraumünsterstr. 44 in Fritzlar, eröffnet.

Es war die Idee des Aktionskünstlers Arnd Drossel dieser Flüchtlingssituation von Kindern und Jugendlichen, die in der stationären Kinder- und Jugendhilfe ein neues Zuhause gefunden haben, ein Kunst- und Sozialprojekt zu initiieren.

Nun befinden wir uns am Ufer eines Flusses. Auf ihm schwimmt ein überdimensionales Nest. Es ist aus vielen schmalen Holzstangen zusammengeflochten. In der Mitte ist ein Schwan aus braunem Metall nachgebaut, der sich Im Nest niederlässt. Um den menschengroßen Schwan stehen wieder die ausländischen Jungen Menschen und schauen zu uns. Helfer befestigen das große Netz am Ufer.
„Auf der Rennbahn“ und „Das Frühstücksei“
Foto: C. Scharf Caritasverband Fulda

So haben auch Jugendliche aus der Kinder- und Jugendhilfe Haus Carl Sonnenschein unter seiner Anleitung aus Stahlrohren ein riesiges, knapp drei Tonnen schweres Schwanen-Nest gebaut und zusammengeschweißt.

Die Fertigstellung wurde groß gefeiert. Im Zuge der Dokumenta 13 stieß die Aktion auf ein großes Zuschauerinteresse. Der spannende Höhepunkt war erreicht, als der Künstler zusammen mit den Jugendlichen und unterstützt durch zahlreiche Besucher, das auf den Namen „Schwanenweib im Nest“ getaufte schwimmfähige Kunstwerk in die Fulda erfolgreich zu Wasser ließ.

Den aus Afghanistan, Kongo und Somalia stammenden Jugendlichen hat das Projekt großen Spaß gemacht.

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