Fritzlar (cif).
Es war mehr als nur die Verabschiedung einer Schwester in den Ruhestand. Mit dem Weggang von Sr. Marga Maria aus dem Haus Carl Sonnenschein verließ nicht nur die letzte Vinzentinerin diese Einrichtung der Caritas Kinder- und Jugendhilfe, sondern damit schloss sich nach 161 Jahren auch insgesamt das Kapitel der Vinzentinerinnen in Fritzlar.
Am Rande der
Verabschiedungsfeier
Welche Bedeutung Schwester Marga für die Fritzlarer Jugendhilfeeinrichtung, das Team und vor allem natürlich für die betreuten Kinder und Jugendlichen in den 40 Jahren ihres dortigen Schaffens gehabt hatte, wurde an der Zahl der Gäste bei der Verabschiedung sowie an den vielen herzlichen Worten und Gesten deutlich. Nach einem vom Caritas-Aufsichtratsvorsitzenden Ordinariatsrat Elmar Gurk zelebrierten Gottesdienst in der kleinen Hauskapelle sprachen für den Vorstand des Caritasverbandes Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und Malte Crome. Dr. Juch dankte der Schwester, dass sie der Einrichtung in all den Jahren ihre Arbeitskraft zur Verfügung gestellt und allen Kindern und Jugendlichen ein echtes Zuhause gegeben hat. Vorstandsmitglied Crome unterstrich, dass ihm die guten Gedanken und Gebete von Schwester Marga für die Jugendhilfe und die Caritas immer wichtiges Element der Zusammenarbeit gewesen ist.
Für die Vinzentinerinnen sprach die Generaloberin, Schwester Rosalia. Sie unterstrich die „gesellschaftliche Dimension“ des Wegganges der Vinzentinerinnen aus Fritzlar: Die Schwestern würden immer älter, junge Frauen kämen zu wenige nach. Damit könnte die Arbeit des Ordens nicht im bisherigen Maße aufrecht erhalten werden. Schwester Rosalia bat die Anwesenden, für geistliche Berufe in Deutschland zu beten.
Weitere Redebeiträge kamen von der Fritzlarer Ersten Stadträtin Friedgard Trosse und vom Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung, Frank Paul. Auch zwei Mädchen aus dem Kinder- und Jugendheim, Moesha und Alija, sprachen im Namen aller jungen Bewohner. Einrichtungsleiter Dieter Kumpe stellte nochmals das innige Verhältnis zwischen ihm und Schwester Marga bei der langjährigen Zusammenarbeit heraus. Er hatte die Ordensschwester Ende der 90er Jahre als Heimleiter abgelöst.
In ihrer Dankesrede betonte Schwester Marga, dass sie nach vier Jahrzehnten im Haus Carl Sonnenschein in großer Dankbarkeit und ohne Wehmut gehe. Sie habe jetzt die Gelegenheit, nochmals völlig neu anzufangen. Nichtsdestotrotz würde sie niemanden aus dem Haus Carl Sonnenschein, weder die Kinder noch die Mitarbeiter jemals vergessen und dem Hause in Gedanken und Gebeten verbunden bleiben.